Ganz neue Perspektiven: OV1 vor Ort im Ehrenhof
In der Reihe OV1 vor Ort fand am 29. August 2024 der krönende Abschluss der Sommerpause statt: eine Führung zur Architektur des Kunstpalasts. Trotz brütender Hitze waren 12 Teilnehmer gekommen, sie haben es keine Sekunde bereut. Unter der spannenden und humorvollen Führung von Nicole Oversohl boten sich die Anlage und die Werke im Gelände noch einmal von einer ganz neuen Seite dar.
Innovative Kommunalpolitik der 1920er-Jahre
Das große Ganze kam gebührend zur Geltung, nämlich die Gründung als Ausstellungsgelände der GeSoLei, der großen Ausstellung für Gesundheitspflege, soziale Fürsorge und Leibesübungen 1926. Es handelte sich um die größte Messe der Weimarer Republik mit rund 7,5 Millionen Besucher. Auch nach ihrem Ende profitierte die Stadt von den Impulsen im Wohnungsbau und Gewerbe ¬– bis heute. Für die wirtschaftspolitisch orientierten Teilnehmer der Führung ein äußerst interessanter Aspekt.
Reizvolle Details
Auch die Details kamen zu Ehren, etwa der Martinszug auf einer der Schmuckvasen am Übergang zum NRW-Forum. Wer eher naturwissenschaftlich interessiert war, wurde mit Informationen unter anderem zur chemischen Veränderung der Oberfläche der Bronzeskulptur „Nashorn“ von Johannes Brus bedient.
Rund eine Stunde dauerte die Führung im Außengelände, anschließend gab es noch einen kleinen Weg durch den neu gestalteten Übergang zwischen Sammlungs- und Ausstellungsflügel, bei dem ebenfalls die architektonischen Besonderheiten im Vordergrund standen.
Genau auf die Nutzung achten
Das Außengelände des Ehrenhofs ist öfter Gesprächsthema in der Bezirksvertretung 1. Denn sie entscheidet mit über die Anfragen zu Veranstaltungen der nicht am Ehrenhof ansässigen Kulturinstitute. Mehr als 18 Events im Jahr dürfen es nicht sein. Die Ehrenhof-Nutzungssatzung sieht vor, dass das Gelände vor allem der Bevölkerung dienen soll, das gilt auch für Kulturveranstaltungen im weiteren Sinne. Die Belastung der Anlage sowie die Einschränkung der Bevölkerung sollen sich also in den abgesteckten engen Grenzen halten. Unsere Mitglieder Gesa Jauck und Daniela Masberg vertreten in der BV 1 dazu ganz klar die Position, dass die Veranstaltungen einen nicht kommerziellen Charakter haben sollten. Durch die großartige, erhellende Führung im Rahmen von OV1 vor Ort ist dieses Anliegen noch einmal bekräftigt worden.
Einhelliges Fazit aller Teilnehmer beim anschließenden Essen im Restaurant Anna Maria, direkt mit Blick in den Ehrenhof: Es lohnt sich immer, scheinbar gut bekannte Anlagen und Institutionen noch einmal ganz neu zu betrachten!