Mitglieder stellen ihren Stadtteile ganz persönlich vor:
Mein Unterbilk von Ulf Morys
Von der Fläche her einer der kleinsten Stadtteile Düsseldorfs - mit einer der höchsten Einwohnerdichten. Knapp über 1,6 Quadratkilometer Fläche, aber mehr als 17.000 Einwohner. Das macht irgendwo zwischen 10 und 11.000 Einwohner je qkm. Das ist doppelt so hoch wie beispielsweise der Schnitt von Hong Kong oder Singapur.... und nur unwesentlich weniger als Monaco. Also 100% urbaner Dschungel.... oder Stimmt und stimmt nicht. Es gibt wenige Stadtteile, in denen durchgängig ein ähnlich urbanes Lebensgefühl herrscht. Aber Dschungel? Wohl eher nicht. Eher eine Art urbaner Toskana: gewachsene Kulturlandschaft, die der Seele gut tut. Urbanität in menschlicher Dimension.
Moderne Architektur wie Rheinturm und Stadttor neben alter Architektur wie dem wunderbar restauriertem Ständehaus mit dem K21. Geprägt ist der Stadtteil aber vor allem von seiner Wohnfunktion und dem Straßengewirr voll meist herrlich restaurierter Altbauten aus der Gründerzeit: Konkordiasstraße, Florastraße, Bürgerstraße, Friedensplätzchen - Straßen und Plätze voller architektonischer Kleinode. Und gleichzeitig echte Nachbarschaften, wo man sich kennt, grüßt, gemeinsam feiert und sich gegenseitig hilft. Daneben die prägenden Achsen Bilker Allee, Elisabethstraße und Lorettostraße. Und teilweise kann man oberirdisch einen Blick auf den südlichen Arm der Düssel erhaschen, kurz bevor sie unbemerkt auf Höhe der Kniebrücke in den Rhein mündet.
In Unterbilk wird nicht nur gewohnt, hier wird gelebt. Besonders rund um die Lorettostraße und Bilker Allee wimmelt es von kleinen Läden, Hinterhof-Ateliers, Cafés und Restaurants. Eine willkommene Abwechslung vom filialisierten Einerlei der Innenstadt. Und hier muss man mit Freunden einen lauen Sommerabend irgendwo im Getümmel rund um die Bilker Kirche oder das Friedensplätzchen auf einer der Restaurant-Terassen begonnen und in einer der hippen Bars beendet haben, um am eigenen Leibe zu erfahren, dass "Urbanität" nicht "Moloch" bedeuten muss und "Stadt" "Heimat" sein kann.
Mein Hamm von Marie-Catherine Meier
In „Kappes-Hamm“ wohne ich seit 20 Jahren und habe schnell erfahren, dass hier kein „Kappes“ (Kohl) mehr angebaut wird, sondern Blumen. Ich bin eine ausgesprochene „Städterin“, aber trotzdem habe ich dieses „Dorf“ liebgewonnen. Ich mag die Treibhäuser, die Traktoren, die noch rumfahren, morgens ganz früh die Fahrzeuge, die zum Markt fahren, der Schützenplatz, das Kapellchen, das schön beleuchtet ist, der Blääck, zentraler Platz, wo man früher die Wäsche gebleicht hat und heute immer den ein oder anderen trifft und das Neueste hört. Ich mag beim Schützenfest die frisch geputzten Fenster, die blitzblanken Vorgärten, die mit Lichtgirlanden geschmückten Balkonen und Fassaden. Ich mag es, immer bekannte Gesichter zu sehen, man fühlt sich geborgen, selbst wenn man nie ein Ur-Hammer wird. Ich mag dieses Dorf, dass zehn Minuten vom pulsierenden Düsseldorfer Zentrum ist, aber sich doch so gemütlich anfühlt. Ich mag die jungen Frauen, die mit ihren Kinderwagen durch die Straßen spazieren, ich mag die älteren Frauen, die ihre Vorgärten pflegen und im Herbst eifrig das Laub kehren, ich mag den Herbst in Hamm, ich mag die tuckernden Schiffe auf dem Rhein, ich mag mein Frauen-Netzwerk, das mir dieses Viertel vertrauter gemacht hat und mein Gefühl des „Dazugehören“ verstärkt. Ich mag den Kappeskids-Spielplatz. Ich mag den Fackelzug beim Schützenfest, mit seinen kreativen und lustigen Motiven. Und ich mag es, wenn am Rande der Straßen die Neuzugezogenen und Alteingesessenen zusammen stehen und sich unterhalten. Und ich mag den Förderverein, der sich so tatkräftig für Hamm engagiert. Hier will ich bleiben. Hier habe ich meine zweite Heimat gefunden.
Mein Bilk von Dr. Bernhard Piltz
Bilk ist der einwohnerstärkste Stadtteil von Düsseldorf. Dort leben bald 40.000 Menschen. Es werden hunderte Wohnungen gebaut, so auf dem Gelände von Auto- und Data Becker, westlich und nördlich des Moorenplatzes, im Bereich Himmelgeisterstraße und Hennekamp. Die frühere Dorfkirche St. Martin ist teilweise schon 1.200 Jahre alt; beherrscht wird Bilk freilich durch modernere und viel größere Bauten, nämlich besonders diejenigen der Universität. Diese wirkt auch prägend durch die vielen Studenten, die hier lernen und wohnen.
Genau hierzu im Gegensatz stehen Trödelmarkt und Ulenbergpark mit vielen Angeboten für Sport und Spiel, für Jung und Alt nahe dem Aachener Platz.