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Drei Fragen an Ulrike Rondorf

| Aktuelles

Ulrike Rondorf ist Mitglied im Ortsverband 5 und stellvertretende Vorsitzende des Landesfachausschuss „Wirtschaft und Energie“ in NRW. Seit dem vergangenen Herbst sitzt sie zudem im Bundesfachausschuss „Wirtschaft und Mittelstand“. Sie hat in ihrer Heimat Bonn Volkswirtschaftslehre studiert und an der TU Berlin zur europäischen Geldpolitik promoviert. Nach einigen Jahren in Frankfurt, zog sie 2013 nach Düsseldorf. Seit 2018 Jahren lebt sie mit ihrem Mann und ihren beiden Töchtern in Kalkum. Sie arbeitet als Volkswirtin und Kapitalmarktstrategin bei einer deutschen Privatbank.

Frau Rondorf, Sie sind seit einiger Zeit bei den Freien Demokraten aktiv. Wie sind Sie zu den Freien Demokraten gekommen?

Ich bin seit Anfang 2014 Mitglied in der FDP. Das Ausscheiden der FDP aus dem Bundestag hatte mich motiviert, einen – wenn auch noch so kleinen – Beitrag dafür zu leisten, dass die FDP nicht dauerhaft aus dem politischen Zentrum Deutschlands verschwindet. Neben der liberalen Grundhaltung in gesellschaftspolitischer Sicht sehe ich vor allem aufgrund der Wirtschafts- und Arbeitsmarktkonzepte in der FDP meine politische Heimat. Es liegt mir am Herzen, dass sich Leistung lohnt und Unternehmer gute Rahmenbedingungen vorfinden. Ich bin daher eine glühende Verfechterin des liberalen Konzepts des Bürgergelds.

Neu in Düsseldorf – ohne Bezug zu den hiesigen kommunalen Themen – habe ich mich zunächst im Landesfachausschuss engagiert. Dort habe ich beispielsweise ein Papier mitgeschrieben, dass Empfehlungen gibt, wie wir den hohen Anteil von Niedriglohnempfängern an den Erwerbstätigen in Deutschland reduzieren könnten. Ich setze mich mit Blick auf die Arbeitsmarktpolitik dafür ein, dass wir den Minijob abschaffen oder stark reformieren, da viele Arbeitnehmer – vor allem Frauen – durch ihn in Teilzeit in schlecht bezahlten Jobs hängen bleiben.
Mittlerweile kann ich auch bei den lokalen Themen mitreden und bin im OV 5 aktiv: So habe in den vergangenen drei Wahlkämpfen an den Ständen in den Stadtteilen mitgewirkt.

Wenn Sie einen Tag lang Bundeskanzler Deutschlands wären, welches Thema würden Sie sofort regeln?

Wenn Sie erlauben, dann würde ich drei Themen nennen, die ich an diesem Tag anpacken würde. Ich bin mir bewusst, dass ich als Bundeskanzlerin die gesetzgebende Gewalt des Bundestags zu respektieren habe, dennoch halte ich aktuell ein Machtwort in punkto Genehmigungsverfahren für angebracht. Ich würde versuchen, diesbezüglich zwischen den Parteien zu vermitteln, damit im Ergebnis alle Investitionsprojekte schneller geprüft werden und nicht nur die für den Ausbau der erneuerbaren Energien.

Zweites würde ich mich dafür einsetzen, dass die EU-Richtlinie zu den unternehmerischen Sorgfaltspflichten entlang der Lieferketten, die nun in den EU-Gesetzgebungsprozess geht, in wesentlichen Punkten nicht über das deutsche Gesetz hinaus geht. Es ist aktuell zu befürchten, dass die EU ein „Bürokratiemonster“ schafft, dass zudem enorme Haftungsrisiken für die Unternehmen mit sich bringen würden und letztlich den Handel mit Entwicklungsländern schwächen dürfte.
Last but not least, würde ich die mediale Aufmerksamkeit des Amtes dazu nutzen, in einer Videobotschaft den Menschen Mut zu machen, die Gesellschaft und das Wirtschaftsleben aktiv selbst zu gestalten. Ich habe den Eindruck, dass sich viele derzeit stark auf das Privatleben konzentrieren – vielleicht auch angesichts der vielen Krisen – oder eine Art „Vollkaskostaat“ fordern.

Ich würde versuchen, etwas Zuversicht zu verbreiten.

Wenn Sie nicht gerade arbeiten oder sich politisch betätigen, an welchem Ort in Düsseldorf können Sie gut Zeit verbringen?

Mit meiner Familie fahre ich in meiner Freizeit gerne in den Nordpark oder in den Grafenberger Wald. Nachdem ich ungefähr zwei Jahre meines Lebens in Japan verbracht habe, fühle ich mich zudem im japanischen Viertel sehr wohl. Ich liebe die Vielfalt der Restaurants dort und genieße das Großstadt-Feeling.

Die Fragen stellte Matthias Lambert

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