Sommerinterview: Gisela Piltz
Sommerinterview: Gisela Piltz
Frau Piltz, kurz vor der Sommerpause stoppt Schwarz-Gelb das Verfahren zum elektronischen Entgeltnachweis (ELENA). Das Ende von ELENA ist ein Erfolg der Liberalen an dem Sie als innenpolitische Sprecherin maßgeblich beteiligt waren. Wie arbeitsintensiv war dies und wie groß ist die Freude über das Ergebnis?
Gisela Piltz: Das „Datenmonster“ ELENA ist von Rot-Grün erfunden, von der sog. großen Koalition in Gesetzesform gegossen – und von den Liberalen gestoppt worden. Das zeigt, dass die FDP in Deutschland die einzige Partei ist, die sich wirklich um Datenschutz kümmert. Zugleich ist der Stopp von ELENA auch ein Erfolg für die kleinen und mittleren Unternehmen und für die Kommunen.
Als ich mich schon im Dezember 2009 erstmalig zu diesem Projekt an die Bundesarbeitsministerin gewandt habe, dachte ich mir schon, dass das ein typischer Fall von „Bohren dicker Bretter“ wird. Es hat jetzt doch länger gedauert, als ich erwartet hätte – und natürlich viel länger, als ich mir gewünscht habe. Aber besser spät als nie…
Die Tätigkeit des Parlamentariers ist ein Knochenjob. Das ständige Pendeln zwischen Düsseldorf und Berlin. Die 60-Stunden Woche ist der Normal-, nicht der Ausnahmefall. Ist der Abgeordnetenberuf für Sie dennoch ein Traumberuf?
Gisela Piltz: Ja, durchaus.
Wird es in der parlamentarischen Sommerpause für Sie etwas ruhiger?
Gisela Piltz: Das politische Leben ist jetzt anders, da ich die Wahlkreiswochen dazu nutze, in Düsseldorf, in Nordrhein-Westfalen und anderswo unterwegs zu sein. Außerdem eignet sich die parlamentarische Sommerpause gut dazu, abseits der üblichen Hektik konzeptionell zu arbeiten und zu planen, wie die FDP-Bundestagsfraktion sich erfolgreich positionieren kann.
Das Ereignis des Jahres in Düsseldorf war der Eurovision Song Contest. Die ESPRIT arena, dessen Aufsichtsratsvorsitzende Sie sind, war ein wichtiger Erfolgsfaktor für dieses Event. Wird die Arena nachhaltig vom ESC profitieren?
Gisela Piltz: Meiner Meinung nach ist ganz klar: Der eigentliche Star des Abends war die ESPRIT arena. Mit dem ESC ist die Arena international bekannt geworden und wird vom ESC auch profitieren.
Bekanntermaßen sind Sie großer Fußball-Fan von Fortuna Düsseldorf. Was trauen Sie Fortuna zu?
Gisela Piltz: Für Fortuna: Viele weitere Traumtore von Sascha Rösler. Für die FDP: viele Treffer von Philipp Rösler.
Richtig, auch die Deutschlandtour der FDP-Bundestagsfraktion steht in diesem Jahr unter dem Fußballmotto "Für Sie am Ball". Wie wichtig ist Ihnen als Abgeordnete der Kontakt zu den Bürgerinnen und Bürgern vor Ort?
Gisela Piltz: Keine Pressemitteilung und keine parlamentarische Initiative kann für sich allein den direkten Dialog mit den Menschen ersetzen, um den Bürgerinnen und Bürgern die Politik der FDP darzustellen. Denn nicht alles, was in der Zeitung steht, ist auch ganz genau das, was in Berlin passiert. Deshalb ist es mir auch ganz persönlich wichtig, mit den Menschen ins Gespräch zu kommen.
Das Interview führte Mirko Rohloff
Gisela Piltz: Weitere Informationen zur Düsseldorfer FDP-Bundestagsabgeordneten und stellvertretende Vorsitzende der FDP-Bundestagsfraktion: www.gisela-piltz.de